
Ich war gerade 10 Jahre alt geworden, als meine Familie mit deutschen Wurzeln 1969 Ungarn verließ und mit nur vier Koffern nach Deutschland „flüchtete“. Ich war vollkommen unvorbereitet mit dieser VUCA-Situation konfrontiert: fremde Kultur, fremde Sprache, gewohntes Umfeld und Freunde verloren, viel Wichtiges zurückgelassen.
Ich glaube, diese Geschichte hat mich sehr geprägt: sie hat meine Achtsamkeit geschärft, meine Empathie, meine Flexibilität und meine Intuition gefördert. Denn am Anfang war ich der deutschen Sprache nicht mächtig. Ich musste lernen, die Herausforderung anzunehmen, Lösungen zu entwickeln, das Positive herauszuholen, mich anzupassen und gleichzeitig bei mir selbst zu bleiben.
Eine kleine Anekdote ist mir besonders in Erinnerung geblieben: in der Schule war ich am Anfang natürlich ein „Exot“. Um mich in die Klasse besser zu integrieren, hatte die Lehrerin eine gute Idee: sie bat mich, einmal in der Woche für ca. 5-10 Minuten den anderen Schüler:innen Ungarisch beizubringen. Und ich stand schon damals gerne vor Publikum, um Menschen neues Impulse zu geben.
Beste Voraussetzungen für meinen heutigen Beruf als Berater, Trainer, Coach und Moderator. Allerdings machte ich einen Umweg als Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik. Ich war einfach zu gut in meinen Leistungsfächern Mathematik und Physik. Doch in meiner Tätigkeit als Projektingenieur in der Automatisierungsbranche (Westinghouse) und später als Softwareentwickler (Compudent, Arcos, Primos) merkte ich schnell, dass mich Menschen mehr interessieren als Technik. Über diverse Aus- und Fortbildungen schaffte ich den “Kurswechsel” und bin nun seit 1997 Mitinhaber von Mänz + Rossmann Organisationsberatung.
Dabei reizen mich besonders Themen wie Leadership, Persönlichkeitsentwicklung, Co-Creation, systemische Organisationsentwicklung und New Work.
Abwechslung suche ich in meiner Freizeit als Fotograf, Playbacktheater-Schauspieler und Butoh-Tänzer. Ich tue dies auch, weil ich glaube, dass künstlerische Tätigkeiten helfen, die Führungs-, Management- und Innovationsfähigkeiten weiterzuentwickeln: sie fördern die bewusste Wahrnehmung, die Achtsamkeit, die Intuition, das systemische und das komplexe Denken.